Kinder leiden nach einer Trennung – Erwachsene auch.
“Die Leidtragenden sind die Kinder”. Klar. Doch auch, was kaum thematisiert wird, betroffene Erwachsene.
Eines steht (zumindest theoretisch) fest: Eltern-Kind-Entfremdung ist psychische Kindesmisshandlung (EGMR 23641/17), auch wenn sie in der Praxis von zahlreichen deutschen Gerichten noch nicht als solche anerkannt wird.
Dass allerdings auch die abgewiesenen Elternteile und weitere Personen aus ihrer Umgebung erheblich darunter leiden können, scheint die Gerichte bisher noch weniger – oder eher: überhaupt nicht – zu interessieren.
Kinder als “Vollstrecker” im Auftrag der Eltern.
Die Entfremder*innen stellen sich auch da ziemlich geschickt an: die Kinder sind es, die dazu missbraucht und instrumentalisiert werden, den Hass und Rachegelüste dieser Elternperson am/an der Ex zu vollziehen. Die entfremdenden Elternteile schieben ihre Kinder vor und weisen damit die Verantwortung von sich. Es seien schließlich bekanntlich Kinder. Sie machen es dann “von selbst”. Ja, ganz von selbst. Und man könne selbst halt nichts dazu.
Allein das sollte aus meiner Sicht strafrechtlich geahndet werden.
Denn die Verstöße der Entfremder*innen decken noch eine viel breitere Palette an ansonsten normalerweise strafbaren Verhaltensweisen, darunter:
– Beleidigung
– Verleumdung
– üble Nachrede
– Stalking
– Mobbing
– Bedrohung
– Nötigung
– Erpressung
Und manchmal ist auch der ganz gewöhnliche, offensichtliche Diebstahl dabei, wenn Mami oder Papi das Kind dazu anleitet, beim Umgang Dinge wie USB-Sticks (könnte ja was Nützliches gegen den/die Ex drauf sein…) oder den Führerschein (soll er/sie dann was zu tun haben, viel Spaß beim Wiederbeantragen) aus dem Haushalt des anderen Elternteils zu entwenden.
Kinder werden auch als Spionen missbraucht. Ein fünfjähriges Kind in meinem Umfeld hat mich einst gefragt, ob ich ihm auf einem Zettel aufschreiben könnte, was ich Netto im Monat verdiene (O-Ton). Auf meine Frage hin, wozu es diese Auskunft brauche und warum auf dem Zettel, wo es doch noch gar nicht lesen kann, wurde das Kind knallrot und rannte aus dem Zimmer.
Immerhin: es hat offenbar (noch) ein Gewissen.
Die Hetze des Entfremders geht auch gegen die neuen Partner*innen, die neuen Geschwister oder die Großeltern, Onkel, Tanten und andere einst vom Kind geliebte Menschen aus dem Umfeld des entsorgten Elternteils. Sogar gegen Haustiere, die zu bazillenverseuchten, keimspeienden Monstern aufgebauscht werden.
Ein Missstand, gegen den man normalerweise sofort reagieren würde.
Auf Straftaten und Anstiftung dazu kontinuierlich hinweisen.
Kaum jemand von den betroffenen Elternteilen traut sich jedoch, sich dagegen zu Wehr zu setzen – aus Angst, das Kind nie wieder sehen zu dürfen. Dies kann ich durchaus verstehen, und zwar nicht nur aufgrund der Gespräche mit betroffenen Eltern, sondern nicht zuletzt aus eigener Erfahrung als betroffene Bezugsperson eines von seinem Vater kontinuierlich entfremdeten Kindes.
“Wer das Kind hat, hat die Macht”. Diese Macht manifestiert sich dann meist so, dass der/die Entfremde*in eben macht, was er/sie will. Ohne jegliche Konsequenzen. Trotz klarer Gesetzesverstöße, allen voran gegen Artikel 1 der deutschen Verfassung und noch so einige mehr.
Die Würde eines entfremdeten Elternteils scheint da eine Ausnahme zu sein. Sie ist sehr wohl antastbar. Und wo Derartiges offiziell geduldet oder gar stillschweigend unterstützt wird (oder eben offen, denn Dreistigkeit ist vielerorts das neue Selbstbewusstsein), werden Geschädigte, die es wagen, ihre Rechte einzufordern, als Konflikttreiber abgestempelt. Und aus Angst vor dieser Stigmatisierung werden viele Straftaten der entfremdenden Elternteile von entsorgten Eltern geduldet.
Ich befasse mich intensiv mit diesem Thema schon seit längerer Zeit und komme langsam zu dem Entschluss, dass es der falsche Ansatz ist.
Denn wo derartige Zustände herrschen und geduldet oder gar befürwortet werden, werden Geschädigte so oder so als Konflikttreiber abgestempelt – egal was sie tun oder lassen. Selbst wenn diese Menschen Jesus wären und über Wasser wandeln würden, würde man dies an solchen Einrichtungen so auslegen, dass sie zu blöd zum Schwimmen sind.
Gesundheitliche Folgen der Eltern-Kind-Entfremdung für Eltern.
Ich erlebe in meinen Coachings immer wieder Eltern, die psychisch und oft auch körperlich am Ende sind, ernstzunehmende körperliche und seelische Erkrankungen erleiden (Herzinfarkt, Schlaganfall, MS, Fibromyalgie, Neurodermitis, Krebs, Posttraumatische Belastungsstörung, Depression) und nicht mehr weiter wissen. Ich erlebe Elternteile, deren neue Familien oder Partnerschaften aufgrund der Hetze zerbrochen sind. Ich erlebe Elternteile, die seit Jahren gegen Burnout ankämpfen. Elternteile, die ihren Job verloren haben. Elternteile, die zu Medikamenten greifen, um die Realität überhaupt noch ertragen zu können. Ich erlebe Elternteile, die völlig vereinsamt sind, da keiner sie und ihren Schmerz versteht und alle ihnen irgendwann raten “Na, jetzt is’ aber langsam gut”. Ich erlebe Elternteile, die völlig resigniert sind und Suizidgedanken haben.
Den inneren Frieden verteidigen: den Entfremdern Grenzen setzen
Wäre es eine Situation, an der nur zwei Erwachsene beteiligt sind, würde unsereiner solche Zustände vermutlich sofort anzeigen, um der jeweiligen Person klare Grenzen zu setzen.
Handelt es sich jedoch um Entfremderi/innen werden die Zustände des lieben Friedens willen – der allerdings ohnehin nie eintritt – von den meisten entsorgten Elternteilen geduldet und jahrelang ertragen. Es wird zugelassen, dass kübelweise Dreck auf sie ausgekippt wird. Und auf viele Menschen, die sie lieben: ihre Partner, Eltern, andere Kinder. Diese Eltern ertragen Erniedrigungen, Schikanen, Anfeindungen. Oft jahrelang, bis sie mit ihren Kräften am Ende sind.
Eltern-Kind-Entfremdung zu stoppen bedeutet für mich deshalb: nicht nur für die Rechte der Kinder zu kämpfen, sondern auch für das eigene Recht als Vater, als Mutter, als Mensch. Allen entsorgten Elternteilen, die unverschuldet in die Entfremdungsspirale geraten sind, empfehle ich deshalb, sich zu wehren.
Je früher, umso besser.
Es ist allerdings nie zu spät. Und wenn der Anwalt sagt, dass da nichts gemacht werden kann, dann holen Sie sich eine zweite Meinung ein. Es kann immer etwas getan werden. Egal wie klein oder groß dieses “etwas” ausfällt, es ist ein Zeichen gegen den Entfremdungsterror, der auch an Erwachsenen alles andere als spurlos vorbei geht.
Jede große Veränderung beginnt mit einer Person, die sich dagegen auflehnt und aus vielen Mitwirkenden, die ihr folgen.
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