Verdrängung und Aggression als Bewältigungsstrategie.
Gespräch eines Elternteils mit einer Gutachterin. Gutachterin wird mit der offensichtlichen und mehrfach nachweisbaren #Entfremdung konfrontiert. Die entfremdende Elternperson verkündet sogar unverholen in mehreren WhatsApps, dass sie alles tun wird, um den anderen #Elternteil aus dem #Leben des Kindes zu verbannen.
Gutachterin liest die #WhatsApp, lacht verlegen, relativiert, rechtfertigt die entfremdende Elternperson, findet “Erklärungen”, unter anderem die, dass diese Aussagen doch direkt nach der Trennung und bestimmt unter Einfluss von #Emotionen versendet worden seien und ihnen keine besondere #Bedeutung zugemessen werden müsse. Man sei hier doch nicht in einem schlechten Film, wie in diesem “Weil du mir gehörst”.
Elternteil wirft ein, dass der #Film nicht grundlos für mehrere Auszeichnungen nominiert wurde und drei davon gewonnen hat, u.a. den #3sat Zuschauerpreis 2020.
Gutachterin wird lauter. Ja, schon, “Weil du mir gehörst” habe zwar eine gewisse Popularität erreicht, erklärt sie inbrünstig, aber es sei trotzdem nur ein Film. Eine Geschichte! NUR EIN FILM!
Die Dynamik dahinter.
Dieser Satz und die Art, wie er ausgesprochen wird (vor allem das wiederholte “nur ein Film”) sind für mich ein Zeichen dafür, dass die Gutachterin den Film kennt, den Inhalt durchaus zuordnen kann und sich nun innerlich dagegen auflehnt, über den eigenen Schatten zu springen. Die wiederholte Betonung, dass es nur ein Film sei, verdeutlicht, dass die Gutachterin einen Ausweg sucht, um sich von der Intensität der eigenen Wahrnehmung und dem damit verbundenen #Gefühl der Verantwortung abzugrenzen.
Reflexion und Verarbeitung als Lösungsansatz.
Falscher Weg. Hier ist nicht die #Abgrenzung, sondern die #Konfrontation mit dem eigenen Gefühl und dem Anteil erforderlich, der diese Abgrenzung erzwingt. Wenn die Gutachterin eine Abgrenzung als #Selbstschutz benötigt, ist davon auszugehen, dass unverarbeitete Ereignisse und Erlebnisse vorliegen, welche ihre Objektivität verhindern können. Eine detaillierte #Analyse, Aufarbeitung und regelmäßige Supervisionen sind hier m.E. zwingend erforderlich.
Professioneller Umgang mit eigener Befangenheit.
Ist die Gutachterin nicht dazu bereit, sollte sie die Begutachtung abbrechen und den Auftrag ablehnen. Sich selbst zu reflektieren und ggf. die Konsequenzen daraus zu ziehen ist kein Versagen, sondern ein Zeichen für die Professionalität einer Fachkraft.
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